Seit ich vor Jahren mal in einem Café in Potsdam Bilder von einem mystischen anmutenden Ort gesehen habe, war ich von der Ästhetik und der Anmut verlassener Orte fasziniert. Damals wusste ich noch nicht, dass die Bilder aus Beelitz waren. Erst Monate später, begegnete ich ähnlichen Bildern wie in dem Café in der Fotocommunity und erfuhr von deren Ursprungsort. Ich hatte mittlerweile meine erste Spiegelreflexkamera und habe mich dann bald auch auf dem Weg in das verlassene Klinikum gemacht. Damals hielt sich die Zerstörung noch in Grenzen. Viele Dinge sind seit dem nicht mehr verhanden oder sind zerstört – der Vorlesungsraum oder die OP-Lampe zum Beispiel.
Am letzten Wochenende war ich mal wieder in Beelitz-Heilstätten unterwegs. Dieses Mal aber mit den Jungs von Go2Know als geführte Tour. Hintergrund war die Info, dass das Objekt demnächst verkauft werden könnte und es bald vielleicht keine Touren mehr nach Beelitz geben wird. Die Lungenklinik und die Frauenklinik kann man mittlerweile schon nicht mehr legal besichtigen. So wollte ich also die Chance nutzen, vielleicht ein letzten Mal dem Charme dieser alten Gemäuer zu erliegen. Hinzu kam, dass ich bislang noch nie im Badehaus war und auch das Whitney Housten Haus konnte ich bislang noch nicht sehen und fotografieren. Natürlich war die Tour auch eine perfekte Gelegenheit mein neues „Baby“ auszuführen. Seit dem Sommer bin ich stolzer Besitzer einer D610 samt 16-35 Objektiv.
Am Morgen ging es los und ich hatte auch Glück mit dem Wetter. Kein für die Jahreszeit typischer Regen, sondern Sonnenschein. So waren die Innenräume schön ausgeleuchtet und es gab ein schönes Licht- und Schattenspiel. Schöne Effekte gab es auch durch die Sonnenstrahlen, wenn sie durch die staubigen Fensterscheiben schienen. Zu dem war es ein schöner Test für den Dynamikumfang der D610. Trotzdem habe ich fast jedes Motiy als Belichtungsreihe mit 3 Aufnahmen fotografiert (-2, 0, +2).
Zunächst ging es in ins Badehaus, dessen Eingangsbereich wohl eines der bekanntesten Motive aus Beelitz ist. Natürlich waren hier entsprechend viele Fotografen zu Gange, so dass ich öfters mal kleine Pausen einlegen musste, bis das Motiv wieder frei war. Neben dem Eingangsbereich waren meine Highlights in diesem Gebäude ein Zahnarztstuhl und ein alter Raum voller Wattebüschel und einem Flügel. Ensprechend schnell verstrich die Zeit in diesem Gebäude. Weiter gings in die Männerklinik und in die Wirtschaftsgebäude mit Wäscherei und Bäckerei. Letztes Highlight war das Whitney Housten Haus mit dem gefühlt am meisten fotografierten Flügel der Welt – zu mindestens waren hier entsprechende viele Fotografen bei der Arbeit.
Fazit: Schön war es wieder und mit ein bisschen Wehmut habe ich mich wieder auf dem Weg nach Hause gemacht. Von meiner D610 war ich in Kombination mit dem 16-35 sehr begeistert. Ein ausführlicher Erfahrungsbericht folgt demnächst noch. Wer noch nie in Beelitz war, sollte unbedingt die wohlmöglich letzte Chance nutzen. Ein paar Termine sind bei Go2Know noch frei.
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